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Privater Darlehensvertrag (Kreditvertrag) - Infos, wichtige Inhalte & Muster

Erfahren Sie in unserem Ratgeber alles zum privaten Darlehensvertrag sowie zu Definition, Inhalt und Rechtslage.

Bevor Sie einen privaten Darlehensvertrag in Österreich aufsetzen, sollten Sie sich über einige Dinge im Klaren werden damit es nicht zu ungewollten Problemen kommt. Darlehensverträge können zwischen Freunden, Bekannten und innerhalb der Familie vereinbart werden. 

Ein schriftlicher Darlehensvertrag ist dabei unbedingt notwendig damit es im Streitfall eine Basis für die Klärung gibt. Auch bei kleinen Beträgen sollten Sie einen schriftlichen Kreditvertrag aufsetzen. Bei Geld hört leider oft die Freundschaft auf. Schaffen Sie daher eine gute Basis.

Sollten Sie sich Muster für Darlehensverträge in Österreich aus dem Internet downloaden, müssen diese von einem Rechtsanwalt für Vertragsrecht geprüft werden damit auch alle Inhalte und Informationen, die der Darlehensvertrag beinhaltet rechtskräftig und korrekt formuliert sind. 

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie beim Aufsetzen eines Darlehensvertrag beachten und berücksichtigen müssen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist überhaupt ein privater Darlehensvertrag nach österreichischem Recht?

Ein privater Darlehensvertrag ist ein schuldrechtlicher Vertrag. In dem Vertrag gibt es einen Darlehensgeber und einen Darlehensempfänger. Diese werden manchmal auch Darleiher und Anleiher genannt. Der Darlehensgeber leiht dem Darlehensempfänger Geld zu im Darlehensvertrag festgelegten Konditionen. Im Vertrag wird vereinbart wann der Kreditnehmer das Darlehen zu welchen Teilen zurück zu zahlen hat, inklusive der vereinbarten Zinsen.

Die Zeit in der ein Darlehensvertrag läuft nennt man das aufrechte Dauerschuldverhältnis. Der Kreditvertrag sollte auch eine Kündigungsfrist beinhalten. Spezielle Darlehensverträge wie das Tilgungsdarlehen oder das Annuitätendarlehen beinhalten von vornherein ein festgelegtes Enddatum. Im Normalfall werden private Darlehensverträge mit der Unterstützungsabsicht und nicht zur eigenen Bereicherung geschlossen.

Worauf ist bei einem privaten Darlehensvertrag zu achten?

Beim Darlehensvertrag sollten Sie vor allem auf die Zinsen achten die der Vertrag fordert. Sie müssen sich ausrechnen, ob Sie die Höhe der Zinsen im Bezug auf die Laufzeit des privaten Darlehensvertrags tatsächlich stemmen können. 

Bedenken Sie auch, dass sich in der Zukunft Ihre finanzielle Situation auch ändern kann. Gehen Sie daher kein unüberlegtes Risiko ein. Durch Jobverlust, Krankheit oder ähnliches kann ein zu hoher Zinssatz schnell zum Problem werden.

Privater Darlehensvertrag - Diese Bestandteile und Daten sollten in den Vertrag

Wie bereits gesagt, muss zu Ihrer Sicherheit ein privater Darlehensvertrag schriftlich abgeschlossen werden damit Sie im Streitfall Ihre Rechte durchsetzen können. Dieser kann sicherlich auch kürzer als ein normaler Kreditvertrag mit einer Bank ausfallen, muss aber schriftlich verfasst werden.

Was aber sind die Bestandteile und Daten, die ein privater Darlehensvertrag in Österreich beinhalten sollte?

Ein privater Darlehensvertrag muss zunächst einmal die beiden Parteien namentlich sowie auch die Adresse und das Geburtsdatum des Darlehensgebers und Kreditnehmers beinhalten. Die Darlehenssumme ist sicherlich das elementarste, das in dem privaten Kreditvertrag genannt werden muss. Aber auch der Zeitpunkt, wann das Darlehen ausbezahlt wird und auch die Form, ob als Überweisung oder in Bar ausbezahlt wird, ist wichtig.

Bei Barzahlungen lassen Sie sich immer eine Quittung aushändigen, die Sie gegenzeichnen. Bei Überweisung ist der Überweisungsbeleg ausreichend. In welcher Form und bis wann der private Kredit zurück gezahlt werden muss ist für den Darlehensgeber ein wichtiger Vertragsbestandteil. Natürlich auch der Zinssatz muss im Vertrag aufgeführt werden und ob Sondertilgungen möglich sind.

Pflichten und Rechte bei einem privaten Darlehensvertrag

Der Darlehensnehmer muss bei Beendigung des Darlehens mindestens den gleichen Betrag zurück erstatten wie den er erhalten hat. Sollten Ratenzahlungen vereinbart worden sein, muss er diese spätestens zum jeweiligen Fälligkeitsdatum zahlen. Sollten im Vertrag Zinsen vereinbart worden sein, auch diese. Dafür darf er über die zur Verfügung gestellte Summe willkürlich verfügen.

Der Darlehensgeber verpflichtet sich durch die Unterschrift des Vertrages die festgelegte Summe zur Verfügung zu stellen. Wurde im Vertrag nicht definiert ob der Vertrag entgeltlich oder unentgeltlich ist, wird im Streitfall davon ausgegangen, dass der Darlehensvertrag entgeltlich zu verstehen ist. Wird bei einem privaten Kreditvertrag die vereinbarte Sache nicht übergeben ist der Vertrag nur dann wirksam, wenn der Kreditgeber eine Vertragserklärung schriftlich abgibt.

Der Kreditnehmer muss einen bis zur Rückgabe eventuell eingetreten Wertverlust nicht ausgleichen, kann aber auch im Falle einer Wertsteigerung nicht auf eine Minderung seiner Rückgabepflicht pochen.

Kündigung eines privaten Darlehensvertrages

Sollte im privaten Darlehensvertrag keine gesonderte Kündigungsfrist aufgenommen worden sein, so gilt bei einem befristeten Darlehensvertrag das vereinbarte Enddatum und bei einem unbefristeten eine 1 Monatige Kündigungsfrist. Es kann aber bei befristeten und unbefristeten Darlehensverträgen auch zu einer außerordentlichen Kündigung kommen. Die ist dann etwas möglich, wenn der Darlehensvertrag einer Vertragspartei aus wichtigem Grund nicht mehr zumutbar ist. Die außerordentliche Kündigung bedarf keiner Kündigungsfrist.

Welche Konditionen sind bei einem privaten Darlehen üblich?

Wie bereits erwähnt steht bei privaten Darlehen die Hilfeleistung im Vordergrund. Der Darlehensgeber will sich an dem Geschäft nicht bereichern. Daher sind die Zinsen zumeist sehr niedrig, sofern überhaupt welche vereinbart werden. Die schlussendlich vereinbarten Konditionen obliegen den Vertragsparteien selbst.

Der Kreditgeber kann sich auch Sicherheiten im Vertrag festhalten lassen. Allerdings werden die privaten Darlehen meist sehr locker genommen. So kommt es auch vor, dass während der Vertragslaufzeit Zahlungspausen vereinbart werden, in denen der Darlehensempfänger für eine Zeit das Darlehen und die Zinsen nicht zurück zahlt. Auch das müssen die Vertragsparteien unbedingt schriftlich festhalten.

Machen Vertragsstrafen bei einem privaten Darlehen in Österreich Sinn?

Vertragsstrafen in bei einem privaten Darlehen sind in der Österreich eher selten zu sehen. Das Geld wird meist unter Freunden oder Familienangehörigen verliehen. Dabei würden Vertragsstrafen etwas zu hart rüber kommen, wenn man bedenkt, dass der Kreditgeber dem Kreditempfänger ja helfen und ihn unterstützen möchte.

Grundsätzlich sind Vertragsstrafen bei zum Beispiel nicht gezahlten Raten möglich. Die Vertragsparteien sollten die Vertragsstrafen im privaten Darlehensvertrag dann auch unbedingt mit aufnehmen lassen da sie ansonsten vor Gericht nur schwer durchzusetzen sind.

Rechtsanwalt für einen Darlehensvertrag? Macht das Sinn?

Einen Rechtsanwalt bei einem privaten Darlehensvertrag damit zu beauftragen den Vertrag aufzusetzen oder zumindest zu prüfen ist mit Sicherheit das Beste, was Sie machen können. Somit verlagern Sie auch das rationale eines solchen Vertrages auf einen Rechtsanwalt und somit wird die private Ebene nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Vor allem kennt sich ein Rechtsgelehrter, der spezialisiert ist auf Vertragsrecht, mit den richtigen Formulierungen aus und kann Ihnen bei der Erstellung des Darlehensvertrags wertvollen Input geben. Auf Vertragsrechtsinfo.at finden Sie passende Anwälte in Ihrer Region, die Sie beim privaten Darlehensvertrag unterstützen können.

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